VON JÖRG WOHLFEIL
Versammlung des MTV Dannenberg: Mehr Mitglieder, einstimmige Vorstandswahlen und eine KSB-Ehrennadel in Gold
Dannenberg. Gut zehn Jahre ist es her, da hatte es beim MTV Dannenberg ordentlichen Zwist um den Bau eines Vereinsheims gegeben. Mit viel Mühe hat der Verein das Projekt damals angeschoben, mittlerweile feiert der grün-gelbe Bau am Sportplatz seinen zehnten Geburtstag. Es sei damals die richtige Entscheidung gewesen, ein solches Haus zu bauen, stellte Vorsitzender Friedrich-Wilhelm Schulz bei der Jahreshauptversammlung am Freitag in eben diesem Vereinsheim fest. Das Vereinsheim werde gut genutzt, es sei ein „Ort der Begegnung und für den Austausch“, so Schulz vor knapp 50 anwesenden Mitgliedern.
Schulz bleibt Vorsitzender
Das MTV-Urgestein ist seit sechs Jahren Vorsitzender. Mit Pandemie, Krieg und Inflation habe der Klub wie alle anderen auch zuletzt schwere Wasser durchschiffen müssen. „Keine leichten Jahre“, unterstrich Schulz die vielfältigen Herausforderungen für engagierte Ehrenamtliche. Die würden zu oft allein gelassen. „Man kann schon etwas enttäuscht sein über fehlende Unterstützung aus der Politik“, merkte der Vorsitzende an. Nicht nur, weil sich diesmal kein Vertreter der Stadt oder der Samtgemeinde beim wichtigsten Gremium des Jahres des zweitgrößten Lüchow-Dannenberger Sportvereins blicken ließ. Unter anderem wegen ausbleibender Förderungen bliebe in puncto Infrastruktur einiges liegen, unterstrich Schulz und nannte unter anderem die sanierungsbedürftige Laufbahn der Schulsportanlage oder die zunehmend marode Tennisanlage als kaum mehr angemessene Heimstätte einer seit längerem wachsenden Sparte. Wie so oft helfe man sich mit viel Eigeninitiative selbst so gut es gehe. Man könne den Einsatz der Ehrenamtlichen daher gar nicht oft genug loben.
Diesen Einsatz und den Zusammenhalt zu erleben, bereitet Schulz offenbar Freude. Der 72-Jährige stellte sich bei den Wahlen für eine weitere Amtszeit zur Verfügung und wurde einstimmig als MTV-Chef wiedergewählt. Aus zeitlichen Gründen kandidierte dagegen Ralf Bombeck nicht mehr als Schatzmeister und Geschäftsführer. Der rührige Funktionär, der lange Zeit auch für die Finanzen des Kreissportbundes verantwortlich war, wurde nach sechs Jahren mit großem Applaus und lobenden Worten mit einem Präsent verabschiedet. Als Nachfolger freut sich der MTV-Vorstand über den ebenfalls einstimmig gewählten Volleyballer Stefan Pietsch, der beruflich als Controller unterwegs ist und damit bestens für die Position des Kassenwartes geeignet sein dürfte. In Abwesenheit einstimmig wiedergewählt wurde außerdem Schriftwartin Anke ten Wolde.
Fußballsparte schrumpft
In seinem letzten Rechenschaftsbericht hatte Ralf Bombeck in puncto Finanzen viel Erfreuliches zu berichten (siehe weiter unten). Über die Entwicklung des Vereins mit neuer Satzung und einer neuen Homepage sowie Arbeiten an einem Leitbild und der Entwicklung der Mitgliederzahlen gab es Positives. Bei 1118 ist der MTV im Vergleich zum Vorjahr um 85 Frauen, Männer, Kinder und Jugendliche gewachsen. Damit hat der Klub wieder so viele Mitglieder auf wie 2018. In fast allen Sparten stünden die Ampeln mit mehr oder weniger Zulauf und einem gut funktionierenden Übungs- und Spielbetrieb nach Corona wieder auf Grün. Stellvertretend lobte Bombeck die Handballer und die Leichtathleten, die besonders engagiert seien. „Dort wurde herausragend gearbeitet.“ Deutliche Kritik gab es dagegen in Richtung Fußballabteilung, die um etwa 30 auf nur noch 121 Mitgliedschaften geschrumpft ist. „Da sollten sich die Verantwortlichen langsam Gedanken machen“, mahnte der scheidende Geschäftsführer, der sich zudem für die gute Unterstützung durch den Kreissportbund (KSB) und den Landessportbund bedankte.
Für sein besonders engagiertes Wirken überraschte der MTV-Vorstand Ralf Bombeck bei den Ehrungen mit der Goldenen Vereinsnadel. Die gab es außerdem für ihre Verdienste in Sachen Sportabzeichen für Rita Lambeck. Für jeweils 50-jährige Vereinstreue wurden oder werden Henrike Horn, Birgit Ordon, Edelgard Schilling und Stefan Wohlfeil ausgezeichnet. Vorstandsmitglied Christina Noohs freute sich sichtlich über die Ehrennadel des Kreissportbundes in Gold, die KSB-Vorstandsmitglied Nicole Walther mitgebracht hatte.
Viele Auszeichnungen
Jeweils die silberne Ehrennadel für 40 Jahre Mitgliedschaft oder für besondere Verdienste gab oder gibt es für Gerhild Feigel, Erika Heuer, Monika Korbella, Heike Mosel und Oliver Schumacher. Über Bronze für 25 Jahre im MTV oder besondere Verdienste dürfen sich Darius Borchert, Dietrich Fürstenhagen, Jens Indorf, Barbara Tobias, Wolfgang Wiepking, Marla Piel, Max Thurmann, Denis Kran und Matthias Schmidt freuen. Und für ihre zweiten Plätze bei der EJZ-Sportlerwahl wurden das Team der MTV-Handballerinnen sowie Nachwuchshandballer Steen Tebel geehrt.
MTV IST SCHULDENFREI
Stabile Finanzen, solide Rücklage
„Die Kredite für unser Vereinsheim sind abgezahlt, der MTV Dannenberg ist schuldenfrei.“ Als eine seiner letzten Amtshandlungen hatte der nicht mehr kandidierende Schatzmeister Ralf Bombeck am Freitag bei der Jahreshauptversammlung noch eine erfreuliche Neuigkeit mitzuteilen, die für viel wohlwollenden Applaus sorgte. Binnen elf Jahren hat der Klub damit rund 300 000 Euro für sein vor zehn Jahren eingeweihtes Sportheim am Sportplatz gestemmt. Das passte ins Bild der ohnehin stabilen Finanzen des MTV. Bei Einnahmen inklusive der Sparten mit eigenständigen Kassen in Höhe von knapp 304 000 Euro und Ausgaben über knapp 300 000 Euro verbuchte der Klub ein Plus von etwa 4 000 Euro. Den Löwenanteil der Einnahmen hatten 2023 gut 122 000 Euro an Beiträgen ausgemacht. Das waren etwa 10 000 mehr als einkalkuliert – ein Resultat steigender Mitgliedschaften. Die Sparten steuerten knapp 126 500 Euro bei, außerdem gab es etwa 17 600 Euro Zuschüsse. Ausgegeben hat der Hauptverein neben dem zurückgezahlten Darlehen unter anderem knapp 31 000 Euro an Personalkosten, knapp 11 000 Euro an Verbandsabgaben und ebenfalls rund 11 000 Euro für eine Outdoor-Hochsprunganlage. Bei gut 80 000 Euro an Rücklagen, davon 35 000 Euro für die Weiterentwicklung oder einen Neubau der Tennisanlage, verzichtete der Klub auf eine Beitragserhöhung. „Wir sind gut aufgestellt“, zog Schatzmeister Bombeck eine rundum positive Bilanz.